Forschungsgruppe „(In)Visibility in the Digital Age“
In Zeiten der Digitalisierung werden Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit zu bedeutenden Kategorien, um Kommunikation insbesondere im Internet zu beschreiben und zu erklären. Die 2018 gegründete Forschungsgruppe setzt sich mit der Frage auseinander: Welche Bedeutung hat (Un-)Sichtbarkeit in der digitalen Welt, wie entsteht sie und welche Folgen hat sie für einzelne AkteurInnen, Organisationen und gesellschaftlich relevante Prozesse?
Drei Dimensionen sind dabei vor allem relevant: die Sichtbarkeit von Daten, von Personen und Institutionen sowie von Strukturen und Prozessen. Es geht dabei erstens um Bedingungen der Zugänglichkeit und Verfügbarkeit von Informationen. Zweitens wirft die Sichtbarkeit von Personen und Institutionen Fragen nach deren Sprechfähigkeit und Meinungsführerschaft auf. Nicht zuletzt geht es drittens um die Frage, was in der digitalen Kommunikation sichtbar wird bzw. was bewusst oder unbewusst (nicht) sichtbar gemacht wird. Eine struktur- und prozessbezogene Betrachtung stellt dabei auf die Bedeutung des Sichtbarwerdens oder Sichtbarmachens digitaler Kommunikation ab.
Die internationale Forschungsgruppe nähert sich dem Thema (Un-)Sichtbarkeit in der Digital-Ära aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Perspektive. Sie besteht aus Wissenschaftlerinnen deutscher, österreichischer, schwedischer und schweizerischer Universitäten, Hochschulen und Institute, die Expertise aus zentralen Forschungsfeldern der Kommunikations- und Medienwissenschaft beisteuern. Die Teilnehmerinnen vertreten unterschiedliche theoretische und empirische Herangehensweisen, die eine breite Konzeptualisierung von (Un-)Sichtbarkeit erlauben und das im Fach gängige Design- und Methodenspektrum abbilden.
Die Forschungsgruppe trifft sich in regelmäßigem Abstand und initiiert Aktivitäten wie Studien und Forschungsprojekte, Tagungen, Publikationen sowie Maßnahmen des Wissenstransfers, z. B. für Schulen und junge MediennutzerInnen. Ziel ist, das Themenfeld für den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs zu erschließen und langfristig zu etablieren.
Die Forschungsgruppe wurde von 2018 bis 2021 als Arbeitsgemeinschaft gefördert durch das Center for Advanced Internet Studies (CAIS), Bochum, und wird seitdem als Forschungsnetzwerk fortgeführt.
Forschungsschwerpunkte
- Sichtbarkeit
- Unsichtbarkeit
- Digitalisierung
- Digitale Kommunikation
- Kommunikations- und Medienwissenschaft